- nächste Stadt: Carcassonne / nächster Ort: Labastide en Val
- GPS: nur auf Anfrage
- Voraussetzungen: es sind gute Kletterkenntnisse erforderlich
- Ausrüstung: Es wird keine Kletterausrüstung benötigt
Die Grotte Caunha de Rouairoux liegt mitten in den Corbieres auf dem Plateau de Lacamp. In dem Gewirr kleinerer Pisten ist die Grotte ohne GPS nur schwer zu lokalisieren.
Bereits vor 2 Jahren mussten wir die Suche nach der Grotte erfolglos abbrechen. Wir hatten die Position zwar ermittelt und die Doline gefunden, doch ein Zugang zur Grotte innerhalb der Doline war nicht zu erkennen. Im Nachhinein ist leicht zu erklären, wie wir den Zugang übersehen konnten. Der Zugang liegt am tiefsten Punkt der Doline, ist extrem klein(etwa 30x40cm und hatte sich unter Farn verborgen. Kleiner Zugang - riesige Grotte - Länge über 800 m /Tiefe 109 m
Die Erkundung der Grotte lief dieses Jahr(2015) in 2 Etappen ab.
Nachdem ich die exakte Position zum Zugang endlich lokalisiert hatte, besorgte Michael kurzfristig den Grundriss der Grotte. Allerdings war Michael zur ersten Erkundung nicht anwesend(anderweitig beschäftigt), sodass die erste Expedition mit Udo erfolgte. Wir brachen relativ spät auf und gelangten lediglich bis zu ersten großen Kammer hinter der Doline. Die zweite Begehung erfolgte mit Michael und Martin auf einer Strecke von ca. 700 m bis kurz vor den Abschnitt "Meandre".
1. Erkundung (Teilnehmer Peter und Udo)
Der Abstieg in der steilen Doline führte uns diesmal direkt zum Zugang. Der Eingang ist extrem schmal und fällt danach etwa 1.70 m senkrecht ab. Es ist klar, dass der Einstieg ziemlich einfach scheint. Doch wie steht es, aus diesem Loch wieder herauszukommen? Kein Problem denke ich. Nachdem ich durch den Einstieg runtergerutscht bin, stehe ich in der Grotte und nehme eine erste kurze Erkundung vor. Rechts geht es in eine große Halle und geradeaus verläuft ein weiterer Gang. Ich wende mich dem Ausgang zu, um auszuprobieren, wie sich mit noch frischen Kräften der Ausstieg gestaltet. Er gestaltet sich bedeutend schwieriger als vermutet. Es ist kein echter Antritt vorhanden und die Wand ist an dieser Stelle sehr glatt. Mit anderen Worten, der Ausstieg ist eine echte Qual! Vorsicht!
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Ich steige erneut ab und Udo liefert die Ausrüstung nach und folgt. Nach einer Beratung entscheiden wir uns, rechts in die Halle abzusteigen(Bilder 3-5). Die Halle ist recht groß und erreicht eine Höhe von etwa 5-6m. Oben an der Decke befindet sich eine eindrucksvolle Tropfsteinformation. Durch eine schmale Passage kann man von hier auch in den weiter geradeaus verlaufenden Gang gelangen. Wir verlassen die Kammer und folgen dem Gang. Nach diversen Absätzen senkt sich die Decke immer weiter ab und nach einer scheinbar endlosen Kriecherei gelangen wir an einen Durchschlupf(Bild 8). Von hier geht es dann in die erste große Halle mit einer Deckenhöhe von über 10 m(Bilder 10-17). Der Boden der Halle liegt 7-8 m tiefer und auf der anderen Seite geht es wieder aufwärts. Hier führt eine Seilstrecke tief abwärts. Ich erkunde die Lage bis zum ersten Absatz. Da die Zeit bereits fortgeschritten ist, klären wir unsere augenblickliche Position auf dem Plan(Bild 16) und beschließen die Erkundung für dies en Tag zu beenden.
2. Erkundung (Teilnehmer: Peter, Michael und Martin)
Wenige Tage später starte ich mit Michael und Martin zu einer weiteren Erkundung.
Das erklärte Ziel dieser Expedition:
das bisher bekannte Ende der Höhle in 109 m Tiefe mit dem unterirdische Wasserfall in „Salle Armaud“ zu erreichen, bzw. so weit wie möglich zu kommen. .
Wir gelangen recht zügig in die erste große Halle, an deren Ende die erste Erkundung eingestellt wurde. Danach geht es über 2 Seilstrecken tiefer hinab. Die darauf folgenden Galerien verlaufen relativ gerade mit unterschiedlich steilen Absätzen. Längere, bis zu 8 m hohe und weite Galerien, ziehen sich die nächsten 500 m scheinbar endlos dahin und sind mit verschiedenen Hindernissen und Felsbrocken versehen, die sich allerdings ohne Kletterausrüstung bewältigen lassen.
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Nach etwa 90 Minuten und einer zurückgelegten Strecke von knapp 600 m machen wir eine Pause und lokalisieren unsere Position auf der Karte. Hinter dem nächsten Hindernis muss der Fluss auftauchen, der dann weiter bis zum Wasserfall führen soll. Und tatsächlich. Nach der nächsten Passage stoßen wir auf eine Querroute, in der sich in diversen Bassins Wasser aufgestaut hat. Aus dem oberen Bereich scheint sich außerhalb der Trockenzeit, ein größerer Wasserstrom weiter nach unten zu ergießen. Der obere Abschnitt lässt sich über eine längere Strecke weiter verfolgen.
Dann wenden wir uns dem unteren Streckenverlauf zu. Im hinteren Abschnitt der folgenden Halle ist dann allerdings Schluss. Das Gelände ist matschig und glatt. Alle vorhanden Strukturen bestehen aus bröseliger Masse, die unter Belastung jederzeit wegbrechen können. Es gibt nicht wirklich was zum Festhalten. Ein Seil ist auch nicht in Sicht und es geht tief hinab. Bereits der Abstieg über den steil abfallenden Bereich ist problematisch. Der Aufstieg wird sich dann weitaus schwieriger bis unmöglich gestalten. Der Versuch diesen Abschnitt im oberen Bereich seitlich zu umgehen, scheiterte ebenfalls. Nach einer kurzen Beratung und einer Pause beschließen wir den Rückweg anzutreten.
Das GoPro Video dieser Expedition ist nun auf unserem Youtube-Channel online!
Lokalisierung : Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: 1.Tour: Peter und Udo / 2.Tour: Peter, Michael und Martin
[alle Fotos & Text: copyright by Peter Ernst -Ausnahmen werden angezeigt]