nächste Stadt: Perpignan / nächster Ort: Davejean
GPS: keine Angaben
Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
geförderte Rohstoffe: Eisen und Kupfer / Fördermenge keine Angaben
Weiteres: eine der größten historischen Minen in den Corbieres
Weit abseits jeder Piste, tief in den Bergen, östlich von Davejean verborgen, liegt eine der größten Minen der Corbieres.
Die Mine Cauna des Causses wurde schon in historischer Zeit genutzt. Wie archäologische Sondierungen ergeben haben, bauten die Römer hier bereits Kupfer und Eisenerz ab. Die gewaltigen Abmessungen des natürlichen Hohlraums, der im Laufe der Zeit immer wieder erweitert wurde sprechen für sich.
Mit etwa 40 m Länge, 30 m Breite und mit einer Höhe von bald 40 m stellt dieser gewaltige Hohlraum alles in den Schatten.
Im Jahr 2012 gelingt es mir endlich die Mine zu lokalisieren. In den Jahren davor hatte ich weniger Glück. Die wild zerklüfteten Berge um Davejean stellten eine echte Herausforderung bei meiner Suche dar. Auch im Ort selber erhielt ich damals keinerlei weiterführenden Informationen. Ich kann mich noch deutlich daran erinnern, wie ich mit meiner Karte auf dem Hauptplatz des kleinen Ortes stand und nach einer Weile von zahlreichen älteren Bewohnern umlagert wurde, die mir bei meiner Suche behilflich sein wollten. Doch erstaunlicherweise schien die Position der Mine hier im Ort völlig unbekannt zu sein.
Der Grund hierfür wurde mir dann dieses Jahr schnell klar. Die Mine befindet sich weit vom Ort entfernt und kein Weg oder Pfad führt dorthin.
Mit freundlicher Unterstützung von Michel Rzepecki, dem Bürgermeister von Palairac, gelang mir 2012 endlich eine Positionsbestimmung. Der Rest war dann relativ einfach. Ich übertrug die Position auf das Kartenportal in meinem Smartphone und es ging los. Mit dem Auto folgte ich einem Gewirr schlecht befestigter Pisten in die Berge.
Irgendwann ging es dann allerdings nur noch zu Fuß weiter. Beharrlich folgte ich dem GPS Marker auf meinem technischen Spielzeug quer durch Dickicht, bergauf und bergab. Dann endlich befand sich der GPS Marker direkt auf der angegebenen Position. Ich ließ meine Blicke schweifen. Doch außer dichtem Buschwerk und Bäumen war nichts zu erkennen. Seitlich von mir zeichnete sich dann der Zugang zu einem Hohlweg ab.
aktuelle Fotos[24] ⇓
Direkt vor mir öffnet sich nun der gewaltige Hohlraum Cauna des Causses. Weiter unten, auf linker Seite, die vermutlichen Reste eines Schmelzofens. Auf rechter Seite geht es dann sehr steil abwärts. Über eine Rampe erreiche ich den Grund der Höhle. Rechts führt ein großes Schachtsystem zu einem weiteren Stollen. Allerdings gibt es hier keinerlei Möglichkeit ein Kletterseil zu befestigen. Große Steinbrocken und loses Geröll verteilen sich auf dem Grund und bilden eine instabile Zone.
Links sind Steine zu einer Trockenmauer aufgeschichtet. Danach geht es in einem Canyon weiter. Im hinteren Abschnitt führt ein Tunnel steil abwärts. Am Ende liegen diverse Knochenreste.
Zahlreiche seltene Pflanzen gedeihen in dem Mikroklima des gewaltigen Hohlraums. 40 Meter oberhalb fallen Sonnenstrahlen in die Höhle, die sich eindrucksvoll brechen und die Kulisse geheimnisvoll ausleuchten.
Verschieden hintere Abschnitte zeugen von einem intensiven Erzabbau.
Nach ersten archäologischen Untersuchungen in der gigantischen Grotte lässt sich die Bergbautätigkeit in Cauna des Causses bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Neuere Bergbautätigkeiten verweisen nach diversen Dokumenten bis in das 18. Jahrhundert. Ab dem 20. Jahrhundert wurde die Förderung der Mine aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
Lokalisierung: Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]