Goldmine Salsigne

  • nächste Stadt: Carcassonne / nächster Ort: Salsigne
  • GPS: 43.3398, 2.3530
  • Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
  • geförderte Rohstoffe: Gold, Silber, Eisen und Kupfer /
  • Fördermenge: 120 Tonnen Gold und 300 Tonnen Silber
  • Weiteres: größte Goldmine Westeuropas

Die Goldmine von Salsigne hat zwischen ihrer Eröffnung im Jahr 1892 und der Schließung im Jahr 2004 etwa 120 Tonnen Gold und rund 300 Tonnen Silber gefördert und erstreckte sich auf einer Fläche von über 50k m2.


Albas - Sainte Marie

Die Mine liegt etwa 15 km nördlich von Carcassone und wurde in der jüngsten Vergangenheit durch zahlreiche Presseberichte wieder in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Was war geschehen? Die Hinterlassenschaften, der bereits seit 2004 endgültig geschlossene Mine, führten in Zusammenhang mit starken Regenfällen zu einer gewaltigen Umweltkatastrophe. Nun wurde offensichtlich, was schon vorher gang und gäbe war. Zur Goldgewinnung wurden hier über einen langen Zeitraum zahlreiche giftige Chemikalien eingesetzt, die dann mehr oder weniger in die Umwelt gelangten.

Das mit der Entgiftung und Renaturierung beauftragte BRGM bezifferte nur die Arsenfracht, die in den Fluss Orbiel gelangte, mit 3 Tonnen jährlich. Eine Bürgerinitiative schätzte diesen Betrag mit 8 Tonnen pro Jahr deutlich höher ein. Und von weiteren Giftstoffen wie Blausäure und möglicherweise auch Quecksilber ist hier noch nicht die Rede. Starke Regenfälle sorgten dann durch Auswaschung, der nun herrenlosen Halden und Deponien dafür, dass diese Stoffe weiter unkontrolliert in die Natur und in das Grundwasser gelangten

aktuelle Fotos[19] ⇓

Im Sommer 2019 brach ich erstmals zu einer Erkundung der Mine auf. Von Carcassonne lässt sich das Gelände locker in einer halben Stunde erreichen. Schon die Römer bauten in dieser Gegend Gold ab, aber hauptsächlich Kupfer und Eisen. Die Abbauzone im Tagebau ist wirklich gigantisch und immer noch großflächig gesichert(siehe GoogleMaps).

Die abseits gelegene Förderanlage(untertage) steht jedenfalls noch und lässt sich leicht mit dem Auto anfahren. Ich parkte meinen alten T3 etwa 100 m vom Förderturm entfernt und begann das Gelände zu erkunden. Der Förderturm erhebt sich neben zahlreichen Gebäuden über dem mittlerweile verschlossenen Schacht. Die Technik in den Gebäuden wurde, wie auf den Fotos zu erkennen ist, restlos ausgeschlachtet. Zu sehen gibt es hier nicht mehr viel Substanzielles. Hier steht nur noch die Kulisse. Ein typischer „Lost Place“.

Etwas weiter, Richtung Tagebau, ist vor einer aus wenigen Häusern bestehenden Siedlung, ein kleines Freilichtmuseum errichtet. Verschiedene Tafeln mit alten Fotos und Texten geben Auskunft über die ehemaligen Bergbautätigkeiten. Vor sich hin rostende Förderpumpen und Loren legen ein weiteres Zeugnis ab. Alles in allem eine wirklich trostlose Gegend, in der selbst kein Hund begraben sein möchte.

Etwas weiter, Richtung schwarze Berge, sieht es dann schon wieder viel besser aus. Hier liegen mehrere alte römische Minen, in denen ebenfalls Gold gefördert wurde. Einzelne Zugänge im Abschnitt bei Lastours haben sich erhalten. Doch Vorsicht! Hierbei handelt es sich um extrem einsturzgefährdete Zugänge, die weitläufig über ein Netzwerk aus Stollen und Schächten miteinander verbunden sind. Ein Bericht zu diesen vergessenen Minen folgt.

Weitere Infos zur Mine bei Wikipedia.

Lokalisierung: Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
© 2003-2024 by Digital Culture | Peter Ernst
  • Mo - Do 10.00 - 17.00 | Fr 10.00 - 12.30