Tunnel am Roque Blanche

  • nächste Stadt: Narbonne / nächster Ort: Albas
  • GPS: 42.991939, 2.702652‎
  • Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
  • geförderte Rohstoffe: keine / Tunnel
  • Weiteres: Achtung: beide Zugänge sind stark einsturzgefährdet.

Etwa 4 Km südwestlich von Albas liegt der Roque Blanche. Über die D40 biegen wir auf eine Piste ab und erreichen nach kurzer Zeit eine Parkmöglichkeit. Von hier aus geht es dann auf den Spuren einer alten Trasse weiter. Der Weg führt den Berghang entlang und in südlicher Richtung erschließt sich ein beeindruckendes Panorama in die Bergwelt der Corbières.


Mine am Roque Blanche

Nach einem weiteren Km erreicht man dann die Abraumzone der alten Tunnelanlage. Ein sich anschließender Stollenzugang ist nach wenigen Metern verschüttet. Doch weiter oberhalb befindet sich eine Einsturzzone, die einen Zugang in den alten Stollen ermöglicht.

Der Zugang ist eng und es geht über Schutt und Geröll abwärts. Eine verstürzte Balkenkonstruktion die nach 15 m auftaucht, vermittelt den Eindruck, dass hier wohl Schluss ist.

Doch man sollte sich von diesem Umstand nicht abschrecken lassen. Es geht hier tatsächlich weiter. Es folgt ein längerer, fragiler Streckenabschnitt. Einen Blick zum Deckenbereich sollte man sich besser sparen. Klüfte tun sich auf und überall hängen große Steinbrocken herab. Der Stollen führt anschließend hinter einer großen Schutthalde weiter.

Es handelt sich bei dieser Anlage um keine Mine, sondern um einen Tunnel für eine Schmalspurbahn. Hier wurde in der Vergangenheit der Versuch unternommen, diverse Abbauzonen und Minen mit einer Schmalspurbahn zu verbinden, um den Abtransport der Erze wirtschaftlicher zu gestalten. Etwas Wasser hat sich nun am Boden angesammelt, das allerdings kein Hindernis darstellt. Diverse Tropfsteingebilde streben von der Decke dem Boden entgegen.

aktuelle Fotos[28] ⇓

Nach weiteren 50 m fällt von vorn Tageslicht in den Tunnel. Nun wird klar, dass der Stollen den Roque Blanche über eine Strecke von knapp 280 m unterquert und auf der anderen Bergseite tatsächlich wieder ans Tageslicht führt.
Über eine Schutthalde geht es am Tunnelende aufwärts. Zwischen verstürzten Steinblöcken zwängen wir uns ins Freie. Die desolate Situation am Tunnelende entspricht in etwa dem Zustand des Tunneleingangs. Beide Zugänge sind nicht mehr Originalzustand erhalten. Längere Abschnitte des Stollens befindet sich dagegen in einem recht guten Zustand.

Nachdem wir den Berg unterquert haben, folgen wir der Trasse in südwestliche Richtung. Abschnitte dieser Streckenführung wirken noch intakt und werden zeitweise von Abmauerungen in Hanglage geschützt. Etwas weiter haben sich in der Vergangenheit Hangabschnitte in Bewegung gesetzt und die alte Trasse unter Geröll begraben. Nach diversen Hindernissen und dichter Vegetation völlig zu gewucherten Abschnitten geht es weiter.

aktuelle Fotos[8] ⇓

Nach etwa einem km erreichen wir eine schmale Felsschlucht. Die Trasse endet hier. Gegenüber können wir den Eingang zum zweiten Tunnel erkennen. Einstmals überquerte wohl eine Brücke diesen Abgrund. Heute ist das Hindernis nur mit einiger Mühe zu überwinden.

Dann, endlich erreichen wir den schmalen Sims vor dem Eingang. Der Tunnel führt etwa 20 m weit in den Berg und endet dann. Mitten in den Bauarbeiten scheint dem Unternehmer dieser Bautätigkeiten das Geld ausgegangen zu sein. Das Projekt wurde nicht mehr fertiggestellt. Die bereits verlegten Schienen wurden wieder demontiert und abtransportiert.

 

Lokalisierung : Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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