Mine am Pech Migé

  • nächste Stadt: Carcassonne / nächster Ort: Terroles
  • GPS: 42.994027, 2.335447
  • Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
  • geförderte Rohstoffe: Zink (Blei) / Fördermenge etwas über 2000 Tonnen
  • Weiteres: Vorsicht! Die Mine ist im Eingangsbereich extrem einsturzgefährdet.

Etwa 3 Km östlich von Vereza zweigt von der D70 eine Piste zum Pech Migé ab.

Mine Mige

Der Weg schlängelt sich den Berghang empor und man erreicht auf der Bergkuppe eine unbewaldete Zone, die einen freien Ausblick auf das Gelände erlaubt.
Von hier aus geht es dann auf einem Feldweg weiter.
Der Weg verläuft parallel zur Piste und in südlicher Richtung erschließt sich ein beeindruckendes Panorama in die Bergwelt der Corbiéres. Nach etwa 200 m erreicht man dann die Abraumzone der alten Mine.

In Hanglage befinden sich mehrere stark zugewachsene Einsturzbereiche die teilweise mit Müll und Bauschutt aufgefüllt sind.

aktuelle Fotos[8] ⇓

Tief unter dem Gestrüpp findet man noch einen Zugang, der jedoch nach wenigen Metern endet. Da die Mine im oberen Hangbereich liegt, führten die ehemaligen Stollensysteme nur knapp unter die Erdoberfläche. Sicherlich einer der Gründe, dass die Stollen in heutiger Zeit nicht mehr erhalten sind.

2019 – ich bin mit weiteren Informationen und einem Plan der alten Zink-Mine zurückgekehrt. Angeblich soll es doch noch einen offenen Zugang geben. Dem Plan zufolge, besteht die Mine aus einem weitverzweigten Stollensystem, das sich auf 2 Ebenen erstreckt, sowie diversen Schachtanlagen, die heute zugeschüttet sind. Die obere Ebene(C) soll über einen 10 m tiefen Schacht mit dem darunterliegenden System(A) verbunden sein.

Die Suche nach dem Zugang im Gelände gestaltet sich im GPS-Zeitalter relativ einfach. Bereits nach 15 Minuten habe ich den Stolleneingang lokalisiert. Im dichten Buschwerk verbirgt sich ein gut getarnter Eingang zur Mine. Ich packe meine Kameraausrüstung und Beleuchtung zusammen und es geht los. Die ersten Meter im Stollen sind leicht zu bewältigen, der Stollen ist hier gut erhalten. Doch dann stehe ich vor einer Einbruchzone. Die Decke hat sich abgesenkt und vor mir erhebt sich ein umfangreicher Berg von Schutt und Geröll. Doch zwischen dem Schutt öffnet sich ein extrem schmaler Durchgang(Bilder 2+3+35). Ich quetsche mich mit meiner Ausrüstung durch die enge Öffnung. Und tatsächlich, vor mir erstreckt sich nun ein völlig intakter Minenabschnitt(Galerie C).

aktuelle Fotos[36] ⇓

Ich folge dem Tunnel zunächst geradeaus. Auf dieser Strecke gibt es drei Links- und 6 Rechtsabzweigungen. Am Ende der Strecke gelange ich dann auf linker Seite in die Galerie B1. Dann geht es wieder zurück in die Galerie C.

Vier abzweigende Stollen in dieser Galerie tragen die Bezeichnungen N1, N2, N4 und N20. Die weiteren 5 Stollen sind mehr oder weniger relativ kurz und tragen auf dem Plan keine Bezeichnungen. Auf halber Strecke in der Galerie C geht es in den Stollen N20. Nach kurzer Zeit stehe ich dann vor dem Schacht, der die beiden Minenabschnitte miteinander verbindet. Der Schacht führt von der Galerie C zur 10 m tiefer liegenden Galerie A. Der Eingangsbereich zum Schacht sieht relativ harmlos aus. Doch 2 m weiter hinter einer Biegung geht es dann wirklich steil abwärts(Bilder 19-21).

Obwohl die Galerie A nun nur noch knapp 8-9 m entfernt unter mir liegt, ist sie doch von hier aus unerreichbar. Es gibt keinerlei Möglichkeit in dem bröseligen Gestein eine Seilsicherung anzubringen. Da einfach runterzurutschen scheint auch keine Option, zumal es 2 senkrechte Abschnitte im Schacht gibt und den ersten davon, kann man bereits erkennen. Selbst wenn man heile unten ankommt, muss man anschließend auch wieder hoch. Etwas unbefriedigt breche ich die weitere Erkundung an dieser Stelle ab und nach einer kurzen Pause geht es dann wieder zum Eingang zurück. Achtung: der Durchschlupf hinter dem Stolleneingang in die Mine ist gewöhnungsbedürftig. Die Passage ist wirklich sehr eng und liegt in einer äußerst fragilen Einbruchszone(extrem einsturzgefährdet). Es wird vor einer Befahrung der Mine deshalb dringend abgeraten.

aktuelle Fotos[4] ⇓Quelle BRGM

Bis 1930 wurden hier 15.000 Tonnen Gestein mit einem durchschnittlichen Anteil von 15% Zink gefördert. Verschiedentlich lag der Zinkanteil sogar bei über 40% mit geringen Anteilen an Blei.

Lokalisierung : Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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