la Cathedrale

  • nächste Stadt: Couiza / nächster Ort: Bugarach
  • GPS: keine Angaben
  • Voraussetzungen: es sind nur geringe Kletterkenntnisse erforderlich
  • Ausrüstung: keine Kletterausrüstung erforderlich
  • Weiteres: Die Grotte ist ohne Ortskenntnisse schwer zu finden

In den Felsklippen des Bugarach befinden sich zahlreiche größere und kleinere Höhlen. Neben den legendären Grotten wie Bufo Fret und Font de Dotz wurde vor einiger Zeit eine weitere eindrucksvolle Höhle mit dem Namen La Cathedrale entdeckt.


la Cathedrale / Bugarach

Die Namensbezeichnung entspricht durchaus dem faszinierenden Erscheinungsbild der domartigen Höhle.
Der Zugang zur la Cathedrale liegt auf einem vorgelagertem Felsplateau und ist relativ schwer zu finden. Ein Aufstieg in die steilen Felsklippen ist unumgänglich. Mit Sack und Pack geht es im Sommer 2013 Richtung Bugarach. Das Gelände ist steil und der Aufstieg mühsam. Nach scheinbar endloser Zeit erreiche ich in extrem unwegsamen Gelände die Felsklippen des Bugarach. Nun ist guter Rat teuer. Ich studiere noch einmal die grobe Skizze, die ich von Harold und Marion mit der ungefähren Positionsangabe erhalten habe.

Eine Orientierung hier im Gelände scheint unmöglich. Überall geht es senkrecht hoch und verschiedentlich tangieren Geröllzonen meinen Weg. Wo geht es nun zur Grotte? Ich arbeite mich mit meiner Ausrüstung unentwegt weiter an der Felswand entlang (Bilder unten - Eingangsbereich).

Irgendwann signalisiert mir mein GPS, dass ich den Einstiegspunkt wohl verpasst habe. Es geht wieder zurück. Auf dem Rückweg studiere ich aufmerksam die Felsen direkt vor mir. Nach einiger Zeit erreiche ich einen schmalen Abschnitt, in dem ein Aufstieg möglich zu sein scheint. Ich riskiere es. Ich docke meine Ausrüstung hinten am Rucksack an, um beide Hände freizuhaben und es geht los. Nach etwa 8 m geht es nach oben nicht mehr weiter, doch auf linker Seite erstreckt sich ein knapp 30 cm breites Felsband. Die einzige Möglichkeit weiter voranzukommen. Der Vorstoß auf dem schmalen Felssims ist gewöhnungsbedürftig und ein Balanceakt. Diverse Ausrüstungsgegenstände an meinem Rucksack schwingen hin und her und lassen mich um mein Gleichgewicht ringen.
Das Felsband zieht sich etwa 20m an der Felswand entlang und endet auf einem schmalen Plateau, das schräg aufwärts führt. Bereits von hier ist der Eingang zur Grotte gut zu erkennen.

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Hinter dem etwa 3-4 m hohen Zugang geht es relativ steil abwärts in eine geräumige Höhlenkammer. Unten, auf linker Seite befindet sich am Boden ein schmaler, etwa 50 cm hoher Durchschlupf. Danach schließt sich eine domartige Felskammer an. Die eindrucksvollen Ausmaße von über 40 m Länge, 20 m Höhe und 6-7 m Breite erinnern an ein aus dem Felsen geschlagenes Kirchenschiff.
Auf der Website "Speleo Corbieres Minervois" ist eine Skizze der Grotte abgebildet. Hier ist gut zu erkennen, das sich die Halle im 90 Grad Winkel vom etwa 20 m entfernt verlaufenden Eingangsbereich(erste Kammer) fortsetzt.

Der Boden der gewaltigen Halle fällt über mehrere Absätze ca. 12 m nach unten ab. Je nach Jahreszeit und Witterung steht im unteren Abschnitt Wasser und bildet einen kleinen See, in dem sich das Licht der Lampen eindrucksvoll bricht und die Höhle noch größer erscheinen lässt. Bei meinem zweiten Besuch, 4 Wochen später, ist von der Wasserfläche allerdings nichts mehr übrig. Der kleine See ist ausgetrocknet. Somit ist es möglich trockenen Fußes bis zum Ende der Grotte vorzustoßen. Hinter einem überhängenden Felsen ist in 3-4 m Höhe eine Fortsetzung der Höhlenkammer zu erkennen. Eine Erkundung dieses Abschnitts steht zurzeit noch an.

Die senkrechten Wände der gewaltigen Halle sind bis zur Decke in 20 m Höhe mit äußerst eindrucksvollen Kalkablagerungen bedeckt.

Streckenweise völlig gradlinig ziehen sich parallel verlaufende Strukturen bis Decke. Im Licht der Lampen entfaltet sich eine geheimnisvoll wirkende Kulisse.

Lokalisierung : Peter Ernst mit freundlicher Hilfe von Harold und Marion
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
Weitere Informationen: unser aktuelles Youtube Video
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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