la Canal

  • nächste Stadt: Perpignan / nächster Ort: Palairac
  • GPS: 42.946430, 2.636995
  • Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
  • geförderte Rohstoffe: Kupfer, Silber, Blei / Silber(3000 bis 4000 g / T)
  • Weiteres: Die Mine ist mit einem Gitter verschlossen

Die Mine la Canal liegt am Fuß des Pech Igut. La Canal war einst die größte Kupfer-, Silber- und Bleimine der Corbières. Eine erste Förderung der Mineralien begann vermutlich bereits in der Antike.


Mine le Canal

Ein Gitter versperrt heute den Stollenzugang. Der Zugang ist mit mehreren Schlössern gesichert. Den Schlüssel kann man nach Absprache beim Bürgermeister in Palairac erhalten. Der Tunnel führt über 250 m weit in den Berg.


Die Minen, die wir ihnen in dieser Rubrik vorstellen, sind nicht immer gefahrlos zu erkunden (in Ausnahmefällen nur mit Kletterausrüstung). Alle Minen, die unter "Weiteres" rot markiert sind, sollte man meiden(im Grund gilt das für alle Minen)! Und denken sie immer daran: Es gibt in diesen Minen keine verschollenen Schätze zu finden! Sie riskieren lediglich ihre Gesundheit! Verschiedene Minen befinden sich auf Privatgelände - kontaktieren sie vorher unbedingt den betreffenden Besitzer!

Unten im Tal, an der Flanke des Pech Igut(Bilder unten) wird die alte Mine bis heute offen gehalten. Die Mine la Canal ist auf der IGN Karte nicht eingezeichnet. Direkt neben dem Tunnelzugang befindet sich ein altes Trafohaus, das noch heute, durch eine vom Bergkamm führende Leitung, mit Strom versorgt wird. Direkt dahinter führt der Tunnel tief in das Bergmassiv.

Der Zugang ist vergittert und durch verschiedene Schlösser gesichert. Rohre eines Entwässerungssystems leiten Wasser aus der Mine in das Tal ab. An der Decke des Tunnels haben sich im Lauf der Zeit erste Tropfsteinformationen gebildet. Aufgrund der chronischen Wasserknappheit in den Corbieres begann die Gemeinde von Palariac 1982 auf das ausströmende Wasser der Mine zuzugreifen. Der Grund dafür, dass das Pumpsystem bis in heutige Zeit intakt ist und immer noch funktioniert.

Im August 2012 bin ich mit dem Bürgermeister von Palairac, Michel Rzepecki unterwegs. Eine Inspektion des Pumpsystems der Wasserversorgung steht an. Außerdem soll geklärt werden, ob sich das Wasser im vorderen Abschnitt der Mine durch eine Dränage ableiten lässt, um eine zukünftige Begehung des Eingangsbereichs etwas komfortabler zu gestalten. Vor dem Eingangsbereich sind seitlich, gegenüberliegend, Aussparungen in den Fels geschlagen, die vermutlich Bretter(Schieber) zum Aufstauen des Wassers aufnehmen konnten. Eine weitere Besonderheit bilden die Reste eines alten Verschlusssystems im vorderen Tunnelabschnitt, gleich hinter dem Gitter. Pfostenlöcher zur Aufnahme von Querbalken und weitere Spuren deuten darauf hin, dass die Mine hier einst "von Innen" versperrt werden konnte.

Die ersten 40 m des Stollens stehen zurzeit etwa 30 cm unter Wasser. Danach ist der Boden des Tunnels trocken. Das seitlich, im Tunnel verlegte Rohrsystem führt das Wasser aus dem hinteren Minenabschnitt talwärts. Reste und Spuren eines alten Schienensystems am Boden(Bild oben rechts). Etwas weiter stoßen wir auf eine seitliche Einbuchtung, vor der ein alter Schienenstrang an der Wand lehnt(Bilder links unten). Nach weiteren 30 m liegen Betonplatten am Boden. In der Wand ist ein Kreuz eingemeißelt. Der folgende Abschnitt ist wieder vermauert. Doch im Bodenbereich befindet sich eine extrem schmale Öffnung, durch die man weiter vordringen kann.


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Dahinter gelangt man in den eigentlichen Förderbereich der Mine. Nach 10 m folgt eine Linksbiegung. Von hier zweigt dann ein weiterer Stollen ab, der allerdings nach 5-6 m vom Boden bis zur Decke komplett zubetoniert ist. Der angebliche Grund dieser Maßnahme, direkt dahinter soll sich ein stark verstürzter, extrem gefährlicher Minenabschnitt befinden, der irgendwo nach knapp 80 m Höhendifferenz wieder am Berghang ans Tageslicht führen soll.
Ich bin schon etwas überrascht. Nach einer Gittertür, einer weiteren Metalltür und einer dritten Absperrung macht die Vermauerung für mich absolut keinen Sinn. Durch ein winziges, 5 mm großes Loch in der Betonwand, strömt ein starker Luftzug. Ein sicheres Zeichen dafür, dass hier noch lange nicht Schluss ist.


Der Tunnelabschnitt geradeaus biegt dann ebenfalls links ab, führt steil nach unten und ist mit Wasser voll gelaufen. Das Wasser ist glasklar, so dass man erkennen kann, dass es hierbei um einen Blindstollen handelt, der nach einigen Metern endet. Seitlich im Bodenbereich noch ein weiterer verschütteter kleinerer Abschnitt. Die Wände der hinteren Stollenabschnitte sind mit zahlreichen Mineralieneinschlüsse überzogen und verschiedentlich sind auch Sprenglöcher zu erkennen, die belegen, dass die Mine noch bis ins letzte Jahrhundert betrieben wurde.

 

Lokalisierung :Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst - Michel Rzepecki
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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