Lavalette Grotten

  • nächste Stadt: Carcassonne / nächster Ort: Alet les Bains
  • GPS: es werden keine GPS Daten bekannt gegeben
  • Voraussetzungen: es sind nur geringe Kletterkenntnisse erforderlich
  • Ausrüstung/Weiteres: Die Grotten sind ohne Ortskenntnisse schwer zu finden

Etwa 2-3 km westlich von Alet les Bains, im Tal des kleinen Bachverlaufs Lavalette, liegen die gleichnamigen Grotten. Der Lavalette Komplex besteht aus 3 Grotten, dem Aven du Picou und einer verschollenen Mine.


Lavalette Grotten

Der Weg dorthin führt auf das Plateau nach St. Salvayre. Der kleine Ort besteht aus einer Kirche und wenigen Häusern. Die Kirche weist mehrere, zeitlich unterschiedliche Bauphasen auf.

Vermutlich wurden im Dach-, Giebelbereich und Innenraum Figuren und Steine der ehemaligen Abtei von Alet les Bains verbaut. Die Abtei wurde damals (1577) im Zuge der Religionskriege zerstört. In der näheren Umgebung des Ortes, auf dem Plateau, können noch 2 Menhire besichtigt werden. Wenige Meter neben der Kirche wurden anscheinend die Reste eines kleineren Menhirs in einer Steinfassung aufgestellt. Direkt hinter der Kirche führt eine Forstpiste in südöstliche Richtung. Die Piste verläuft direkt an der Kante des Plateaus. Von hier hat man einen optimalen Ausblick auf den Cardou und den Bugarach.

Etwas weiter folge ich dann einem kleinen Trampelpfad abwärts in das Tal. Nach etwa 300 m löst sich der Pfad in Luft auf. Ich stehe mitten im Wald. Eine Orientierung ist kaum mehr möglich. Wo geht es nun weiter zu den Grotten? Kein Problem denke ich. Für derartige Situationen bin ich dieses Jahr schließlich perfekt vorbereitet. Ich zücke mein Galaxy 9000 mit dem downgeloadeten IGN Kartenmaterial, zoome auf Hochauflösung und schalte das GPS ein. Alles klar. Meine Position wird mit einer Abweichung von nur 5 Metern angezeigt.

Nach kurzer Zeit stehe ich an der Kante zu dem steil abfallenden Hang. Ein Pfad oder irgendeine Markierung ist hier nicht in Sicht. Aber egal. Ich befrage mein technisches Spielzeug und entscheide mich nach kurzer Zeit für eine optimale Abstiegsroute. Nach einer Weile tauchen dann kurze Pfadabschnitte und rote Baummarkierungen auf. Na dann - so wie es aussieht, bin ich wohl treffsicher an der richtigen Stelle abgestiegen. Auf rechter Seite taucht nun der Felsabschnitt auf, in der sich die Grotten befinden sollen. Geradeaus geht es abwärts zum Bachbett. Dort, nordöstlich, befindet sich der Zugang zum Aven du Picou. Da ich heute nur mit Kamera- und Beleuchtungsausrüstung unterwegs bin, entscheide ich mich für den direkten Weg zu den Grotten. Links führt nun die Spur eines Pfads in die Felsklippen. Nach einem kurzen Aufstieg habe ich die ersten 2 Grotten erreicht.

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Der letzte Abschnitt besteht aus wenigen Treppenstufen, die auf eine Terrassierung vor der Grotte führen. Ich bin nun an meinem ersten Ziel angekommen. Vor mir liegt der Eingang zu der Grotte. Davor die Steinfassung einer ehemaligen Behausung. Seitlich zum Abgrund hin, wird das Plateau von den Resten einer Befestigungsmauer begrenzt, in der sich einige Schießscharten erhalten haben. Gerüchte über eine alte Kirche, die sich hier angeblich befunden haben sollte, lassen sich nicht bestätigen. Auch nicht die geringste Spur ist hiervon zu erkennen. Zahlreiche Steine und Geröll liegen im Bereich des Mauerabschnitts. Die Konstruktion entspricht bis ins Detail den sogenannten Spoulgas im Ariege oder weiteren zahlreichen befestigten Grotten in den Corbieres, die ich bereits in der Vergangenheit besichtigen konnte. Ein typisches Rückzugsgebiet für die Bevölkerung in Kriegs- oder Krisenzeiten. Vermutlich in diesem Fall das Rückzugsgebiet für Teile der Bevölkerung von Alet les Bains.

aktuelle Fotos[12] ⇓

Archäologische Funde belegen eine erste Besiedlung der Grotte bereits zur Steinzeit. In der darauf folgenden Zeit wurden die Grotten immer wieder aufgesucht. Seit dem späten Mittelalter dämmerten die Grotten dann wohl in einem Dornröschenschlaf bis heute vor sich hin. Durch das etwa 3 m hohe Portal geht es dann in einen sehr geräumigen hohen Innenraum der Grotte. Gleich rechts im Eingangsbereich hat sich ein Tropfstein bis heute erhalten.

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Lokalisierung :Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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