- nächste Stadt: Perpignan / nächster Ort: Maisons
- GPS: 42.934197, 2.626102
- Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
- geförderte Rohstoffe: Antimon, Kupfer, Silber / Fördermenge k.A
- Weiteres: Schachtsystem - Kletterausrüstung erforderlich
Die Mine las Corbas besteht aus zwei Zugängen, liegt im Hangbereich und ist schon von weitem durch die Ruine des alten Förderturms gut zu lokalisieren (letzter Minenbericht aus 2015 siehe weiter unten).
Doch Vorsicht ist geboten. Zur Erkundung des Schachtbereichs dieser Mine ist eine Kletterausrüstung erforderlich.
Direkt hinter dem Förderturm führt ein Schacht in die Tiefe(Bild 4). Das Gestein ist hier extrem bröckelig. Wenn man hier Halt sucht, sucht man ihn oft vergebens. Das Gestein gibt nach und Schuttmassen poltern in die Tiefe. Weiter unten im Schacht sollen mehrere Tunnel weiterführen. Das dunkle poröse Gestein saugt das Licht förmlich auf. Die Luft füllt sich schnell mit Staub und es lässt sich schlecht atmen(Vorsicht Sauerstoffmangel).
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Ein Jahr später - 2012 - der Abstieg in das Schachtsystem. Wir sind mit unserer Kletterausrüstung und neuen Informationen wieder zurück. Wir wissen nun, dass zusätzlich zu dem Schachtsystem 2 weitere Zugänge existieren. Doch zuerst wollen wir den Förderschacht erkunden, aus dem bisher kaum Bildmaterial vorliegt. Nachdem wir die Seilführung gelegt haben, geht es mit Sack und Pack steil abwärts. Der Schacht führt mit einem Gefälle von etwa 80-85 Grad steil in die Tiefe.
Wir steigen nun immer weiter in dem Schacht abwärts. Nach knapp 40 m erreichen wir dann eine Schutthalde(Bild 10). Hier ist Seilende. Unterhalb führt ein halb verschütteter Stollen weiter. Dieser Stollen steht anschließend etwa 60 cm unter Wasser(Bild 11). Von dort mündet der Stollen nach etwa 40 m im unteren Hangbereich. Die Bilder 12 -15 zeigen den weiteren Zugang im Hangbereich. Nach einer abenteuerlichen Klettertour gelangt man zu dem Stollen im Schachtbereich.
2015 - zurück zur Mine las Corbas(älterer Minenabschnitt)
Ich bin mit neuem Equipment, noch einmal zur Mine las Corbas hinter Maisons aufgebrochen. Die neue GoPro4 soll sich im Praxistest vor Ort beweisen. Ich habe für diesen Einsatz den älteren Minenabschnitt neben der Schachtanlage ausgewählt. Der Einstieg in diesen Abschnitt ist etwas unbequem aber problemlos zu bewältigen. Eine Kletterausrüstung ist nicht notwendig. Da ich allein unterwegs bin, habe ich zur Sicherheit ein Kletterseil dabei, was allerdings auch überflüssig war.
aktuelle Fotos[24] ⇓
Im hinteren Abschnitt des Bruchgewölbes geht es zwischen verstürzten Felsbrocken senkrecht abwärts. Man sollte sich bei diesem Streckenabschnitt sicher sein, wo man sich hier festhält und auf welche Steine man tritt, sonst ist die Erkundung schnell zu Ende. Nach mehreren Absätzen geht es in eine Höhlenkammer, aus der drei Stollen weiterführen.
Der erste Stollen ist verstürzt. Der zweite Stollen ist ebenfalls ziemlich verstürzt, aber eine schmale Passage ermöglicht ein weiterkommen. Danach geht es in einem intakten Stollen bis zur Schachtanlage. Direkt vor dem Schacht befindet sich ein etwa 1 m hoher Felsbrocken, der einen davor bewahrt, in die Schachtanlage zu stürzen. Gegenüber ist ein weiterer Stollen in Sicht, den ich bereits vor 3 Jahren erkunden konnte. Auf rechter Seite vor dem Schacht ist eine größere Nische aus dem Felsen geschlagen.
Zurück in der Grotte. Hier führt ein weiterer Stollen weiter. Der Durchschlupf ist recht unbequem aber möglich. Es schließt sich ein Stollen an, der zu einem weiteren Schacht führt. Das Gelände ist hier stark abgeschrägt. Ohne Seil oder zweiten Kletterpartner ist der Einstieg hier wenig empfehlenswert. Auf der gegenüberliegenden Seite setzt sich der Tunnel weiter fort, scheint aber verstürzt zu sein.
2019 - zurück zur Mine las Corbas(unterer Tunnelabschnitt)
Vier Jahre später suchte ich die Mine erneut auf, um den unteren Tunnelabschnitt zu dokumentieren. Bei meinen früheren Erkundungen blieb offen, wohin der untere Stollen im Schachtbereich führt(siehe erster Abschnitt zur Mine). Auch der weitere Verlauf im hinteren, älteren Minenabschnitt, war unklar(siehe Video unten). In der Hoffnung, diese Fragen durch eine Befahrung des unteren Stollens klären zu können, brach ich zu einer neuen Erkundung auf.
Bisher hatte ich diesen Bereich der Mine gemieden. Der Stollen steht unter Wasser. In der einen Hand die Kamera und in der anderen Hand die Beleuchtung, wartete ich durch den gefluteten Tunnel, in der Hoffnung meine Ausrüstung nicht im Wasser zu versenken. Im vorderen Abschnitt weitet sich der Tunnel zu einer Art Kammer und verläuft anschließend schnurgerade weiter. Danach geht es in eine kleinere Förderzone. Mehrere Steinbrocken ragen aus der Wasseroberfläche. Abschließend führt der Tunnel durch Holzbalken gestützt weiter. Doch hier ist dann bereits Schluss. Erdreich ist an dieser Stelle eingedrungen und hat den weiteren Tunnelverlauf verschüttet.
aktuelle Fotos[13] ⇓
Kurzinformationen zur Mine:
Nach Angaben der Website "minesencorbieres" werden folgende Mineralien aufgeführt: Sb, Cu, Fe, Ag und Au. Wobei anzumerken ist, dass eine Goldförderung wahrscheinlich nicht stattgefunden hat. Selbst Silber wurde hier nicht gefördert. Erst später stellte man fest, dass sich in dem Abraum ein gewisser Anteil von Silber befand. Gefördert wurde hier in erster Linie Antimon und eine geringere Menge Kupfer. Die noch vorhandenen Dokumente belegen einen Abbau von 1734 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Möglicherweise wurden hier bereits zu früheren Zeiten Mineralien gefördert. Unterlagen dazu gibt es allerdings nicht, da alle Unterlagen zum Bergbau aus dem Mittelalter und früherer Zeit in den Ost-Corbieres damals in der Abtei Lagrasse gelagert wurden und heute als verschollen gelten.
Das neue Video hierzu bei Youtube...
Lokalisierung : Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]