Minen Albas / Lacamp

  • nächste Stadt: Perpignan / nächster Ort: Albas [Geoportail]
  • GPS: es werden keine GPS-Daten angegeben
  • geförderte Rohstoffe: Eisen / Fördermenge keine Angaben
  • Weiteres: Galerie Fosses F 9

Auf den Plateaus südwestlich von Albas liegen zahlreiche alte Minen, die bereits zu römischer Zeit betrieben wurden. Heutzutage sind fast alle dieser Minen verschlossen. Die Minen auf den Plateaus und Bergkämmen sind entweder zubetoniert, vergittert oder gesprengt. Nur in Ausnahmefällen ist ein Zugang noch möglich.


Albas-Lacamp

Ein alter Minenschacht(BRGM/Puits F8), direkt neben der Piste wurde mit einer Betonplatte verschlossen(Bilder 1-4). Zur weiteren Sicherung wurden mehrere Felsbrocken auf die Platte gewälzt. Knapp 100-200 m entfernt befindet sich in einer Senke ein zweiter Zugang(BRGM/Fosses F9). Hinter einer Abraumhalde geht es direkt zu einem gemauerten Abschnitt, in dem sich der Eingang befindet(Bilder 5-12).

Der Zugangsbereich wurde in früherer Zeit mit einem Steinmauerwerk aufwendig errichtet und dann später, im 20. Jahrhundert, noch mit einer Betonkonstruktion verstärkt. Ein Hinweis für einen durchgehenden Betrieb der Mine bis fast in heutige Zeit. Weitere, im Tagebau betriebene Minen, wie die Mine Noyee, liegen in relativer Nähe zur Piste, in Richtung Palairac(Bilder 13-15).

aktuelle Fotos[15] ⇓

2019 bin ich wieder zurück auf dem Plateau. Bisher war die Mine direkt hinter dem Eingang auf rechter Seite mit einem Betonklotz verschlossen(Fosses F9/BRGM). Doch nach Informationen aus letztem Jahr scheint jemand die Mine geöffnet zu haben.

Nach einer ersten Erkundung am Morgen bin ich wieder am Auto um weitere Ausrüstung zu holen und erlebe eine erste Überraschung. Mein Auto ist von der Polizei eingekreist. Man hat mich auf dem abgelegenen Plateau tatsächlich aufgestöbert. Ich werde unmissverständlich aufgefordert das Plateau augenblicklich zu verlassen. Anscheinend habe ich letzten Abend auf der Piste ein neu aufgestelltes Sperrschild nicht beachtet. Ein Foto auf dem Smartphone, dass mir einer der Polizisten unentwegt vor die Nase hält, scheint darauf hinzudeuten. Soweit so gut – viel Rauch um nichts. Ich parke mein Auto 1 km hangabwärts und schleppe meine Ausrüstung den Berghang empor.

Nach einer halben Stunde habe ich die Mine dann endlich wieder erreicht. Ich quetsche mich durch den schmalen Durchschlupf neben dem Betonklotz(Bild 4) und habe es geschafft. Ich befinde mich nun im alten Zugangsstollen der Mine und starte die neue Expedition. Der Stollen schlängelt sich abschüssig weiter hinab. Nach einiger Zeit stehe ich vor einer Gabelung. Ich entscheide mich zuerst für den linken Streckenverlauf. Hier geht es längere Zeit immer weiter hinab. Dann erreiche ich eine größere Halle, in der sich ein gemauertes Bauwerk befindet(Bilder 16-24). Ein bizarrer Anblick. Links davor ein Tümpel mit klarem Wasser. Dahinter geht es weiter. Doch ich entscheide mich für den Weg geradeaus an dem Bauwerk vorbei. Nach einer scheinbar endlosen Strecke und farbigen Einschlüssen von Mineralien, die sich zeitweise an der Stollenwand entlang ziehen, erreiche ich dann das Tunnelende(Bild 34). Hier geht es nicht mehr weiter und ich kehre zur oberen Abzweigung zurück, um den rechten Stollen zu erkunden.

aktuelle Fotos[68] ⇓

Auch dieser Tunnel verläuft über eine weite Strecke abwärts und mündet letztendlich ein einer großen, verwinkelten natürlichen Höhle(Bilder 45-68). Zahlreiche Spuren zeugen von dem Erzabbau aus früheren Tagen. Kleinere Durchgänge und Grabungen führen über kürzere Distanzen weiter. Alles in allem eine „Bilderbuch-Mine“ mit Überraschungen, die sich noch weiter erkunden lässt. Allerdings hat sich meine erste Vermutung, dass diese Mine mit der etwa 200 m entfernt liegenden, Schachtmine in Verbindung steht, nicht bestätigt. Genannte Mine wurde im Zuge der Sicherungsmaßnahmen vor einiger Zeit mit einer Betonplatte verschlossen.

Lokalisierung: Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]

                     
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